Donnerstag, 7. Juni 2012

Leonie heute

 Hier ist noch lazy Sunday - unbeschwert:






Unser Findelkind, die neue Katze Leonie, wächst und gedeiht. Heute hatten wir aber ein Erlebnis, das zu denken gab:

Heute am Abend holte sich mein Mann sein Vesper. Er begann zu essen, säbelte die Wurst klein, das Brot war in Scheiben. Leonie sprang auf den Tisch, stürzte sich auf das Vesperbrett, schlug das Messer weg, schlug die Hand meines Mannes mit ausgefahrenen Krallen, holte sich Wurststücke und schnappte sich eine ganze Scheibe Brot - und das obwohl sie genug zu essen hatte, und zuvor gefüttert worden war.
Die Wurst ass sie, die Scheibe Brot wollte sie mitnehmen...

Wie sehr musste sie um ihr Leben gekämpft haben? Vielleicht schon dort, bei den unbekannten Leuten, die sie ausgesetzt haben. Einen Verdacht haben wir. Wenn das stimmen würde, dann hätte sie sich auch noch - was das Essen angeht - gegen zwei Hunde behaupten müssen.
Dann wäre ihre Katzenmami eine ältere Dame, und Leonie vielleicht die einzige und letzte, die diese Katze zur Welt bringt. Ihre Besitzerin hat die Mutterkatze irgendwann mal als einziges Tier gehabt, und die früheren Jungen gingen reissend weg. Nun aber war es nur noch ein einziges, graues Tier, nichts Besonderes.
Ihre Hunde waren schon immer wichtiger, und der Ehemann ist auch nicht gerade der Feinfühlendste, was Katzen angeht.
Ich bin mir nicht ganz sicher, aber diese Frau, von der ich vermute, dass sie Leonie ausgesetzt hat in unserer Nähe, weiss wo wir wohnen, und sie weiss, dass es Katzen bei uns gut geht...

Als mein Mann sie zum ersten Mal sah, und noch über eine Woche danach, hatte Leonie noch blaue Augen. Wie kann man ein kleines Tier nur so früh schon seiner Mutter wegnehmen, und aussetzen? Selbst wenn ihre Mutter sie vielleicht nicht länger angenommen hat, was ja bei unserem Kater so war, ist das kein Grund eine Katze auszusetzen.
So, wie mit den Tieren, mit den alten Menschen, mit den Armen und Hilflosen umgegangen wird, so ist diese Gesellschaft.
Und, es wird permanent schlimmer statt besser, denn unsere Leuchten und Stützen der Gesellschaft leben es ja vor, wie gegen alle anderen zu handeln ist - die Regierenden geben es vor, wie alle auseinander zu spalten und klein gehalten werden sollen.

Aber, Tiere bekamen schon immer mehr an Rücksichtslosigkeiten ab, galten sie ja nur als Gegenstände, als irgendetwas das Nutzen haben sollte. So, wie die Menschen heute auch - nützlich sein um jeden Preis.
Ja, und wer da nichts hermacht, ist eben unten durch.
So, wie die kleine Katze nun...

Wir sind echt das Letzte...

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